Paul Matussek

geb. 01. Februar 1919 in Berlin; gest. 19. Juni 2003 in Wimpersing/Chieming

Beruf: Psychiater
GND-Nummer: 116842059

„Er gilt als einer der herausragenden Schrittmacher in der Entwicklung unkonventioneller Behandlungsmethoden im weiten Feld der modernen Psychiatrie. Paul Matussek konnte auf der Grundlage empirischer Untersuchungen nachweisen, dass bestimmte Methoden der Psychotherapie auch bei – sagen wir es laienhaft – echten Psychosen Erfolg versprechend sein können.“

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INTERVIEW

Entstanden: 1975

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Einstieg Troschke

Über sein Buch „Kreativität als Chance“

01'34
Über „Kreativität als Chance“ und die selbstverantwortliche Gestaltung des eigenen Lebens; der Einfluss von Erbgut und Erziehungen
04'10
Therapie und die Beseitigung von „kreativitätshemmenden Fremdeinflüssen“
04'50
Die Bedeutung von Kreativität
06'44
Zum Chancenbegriff
07'47
Erkenntnisse und wissenschaftliche Kreativität

„Kreativität als Chance. Der schöpferische Mensch in psychodynamischer Sicht“ Schriftstellerei Wissenschaft Psychologie Psychotherapie

Kindheit in Berlin und wissenschaftlicher Werdegang

10'16
Prägung in den „Goldenen Zwanzigern“, Inflation, Straßenkämpfe; Mitgliedschaft in Straßenclique, die junge NS-Abzeichenträger überfiel
13'51
Motiv für die Beteiligung an der Clique: Ablehnung des Extremen spielte in seiner Familie eine Rolle; Vater katholisch, sechs Geschwister
16'16
Interesse an Literatur (Dostojewski, Tolstoi etc.); über Bildung
19'39
1930er Jahre: Gymnasium, Abitur 1937, Arbeitsdienst: Erinnerung an die Brutalität der Nazis (Schikanen); Militärdienst in der Wehrmacht; Promotion zum Dr. phil. 1944
23'16
Abschluss des Medizinstudiums nach dem Krieg; 1946 in Heidelberg: Beziehung zu Prof. Siebig; zweite Promotion im Grenzbereich zwischen Philosophie und Medizin, wurde dann Psychiater
26'33
Der Einfluss von Sigmund Freud auf die moderne Psychotherapie und Psychiatrie; Neuerungen in der praktischen Therapie

Inflation Nationalsozialismus Widerstand Weimarer Republik Religion Katholizismus Literatur Fjodor Michailowitsch Dostojewski Lew Nikolajewitsch Tolstoi Militärdienst Wehrmacht Promotion Medizin Zweiter Weltkrieg Nachkriegszeit Heidelberg Psychologie Psychotherapie Sigmund Freud Psychiatrie

Über seine Schrift „Die Konzentrationslagerhaft und ihre Folgen“

28'59
Über die Entstehung von „Die Konzentrationslagerhaft und ihre Folgen“ in den 1950er Jahren; Überlegungen zu Psychosen; Untersuchungen in Deutschland, New York und Israel
31'13
Psychosen
32'34
Ergebnisse der Untersuchung; es gibt kein KZ-Syndrom; Isolationsgefühle und paranoide Ängste; wichtiger Befund: Prägungen in der Vor-KZ-Zeit spielte eine Rolle für die Situation im Lager und danach
39'24
Befunde in den USA zu aktuellen Untersuchungen (etwa zu Soldaten in Vietnam)

„Die Konzentrationslagerhaft und ihre Folgen“ Schriftstellerei Konzentrationslager Forschung Psychiatrie Psychologie Psychotherapie New York USA Israel Holocaust Vietnam Vietnamkrieg

Der „Matthäus-Effekt“

40'47
Über den „Matthäus-Effekt“ als allgemeines Prinzip und anthropologisches Grundfaktum
45'13
Selbstbestimmung, Kreativität und Selbstverwirklichung
46'57
Appell des Buches „Kreativität als Chance“: Jeder Mensch kann sein Potential entfalten

„Kreativität als Chance. Der schöpferische Mensch in psychodynamischer Sicht“

Weltanschauung

48'19
Zum Verhältnis von Eigeninitiative und Schicksal
50'28
Unterschied Ideologie und Glaube
52'36
Über den Tod und das Transzendieren

Religion